Als Stadtteilgruppe der Grünen in Dornberg laden wir im neuen Jahr regelmäßig zu „Offenen Abenden“ einladen: jeweils am letzten Montag im Monat. Dort wollen wir sowohl Mitgliedern als auch interessierten Dornbergerinnen und Dornbergern einen Einblick in unsere Arbeit geben.
Am 28. März ging es hier um das Thema Wärmepumpen. Dipl.-Ing. Jochen Knüppel referierte zum Thema
„Wärmepumpen – die Alternative Heizung?“
Hier eine Zusammenfassung:
Der Anteil des Energieverbrauchs der Privathaushalte in Deutschland ist annähernd so hoch wie der der Industrie. Davon entfällt der größte Teil auf die Häuser, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 erbaut wurden. Sie machen etwa 2/3 des Wohnbestandes aus, verbrauchen aber im Durchschnitt mehr als das Vierfache von heute errichtetem Wohnraum.
Außenhülle zu dämmen, also Fenster, Wände, Dachflächen und Kellerdecken. Der nächste Schritt ist dann die Verbesserung der Heizungsanlage. Hier ist insbesondere darauf zu achten, dass eine Vergrößerung der Heizkörperflächen eine niedrigere Vorlauftemperatur und damit eine bessere Ausnutzung von Restwärme ermöglicht.
Wärmepumpen funktionieren wie ein Kühlschrank, d.h. ein Medium wird gekühlt, so das am anderen Ende Wärme verdichtet wird. (beim Kühlschrank die Lamellen auf der Rückwand). Als Wärmequellen kommen grundsätzlich Erdwärme, Wasser und Luft in Betracht. Kombiniert man eine Wärmepumpe mit einer eigenen Photo-Voltaik-Anlagen (Sonnenstrom), so kann man einen Teil der benötigten Antriebsenergie selbst erzeugen.
Eine Wärmepumpe erzeugt im Schnitt 4-mal so viel Wärmeenergie aus dem eingesetzten Strom. Auch ein thermischer Antrieb (Absorberprinzip) ist möglich. Hier wird – wie bei einem Campingkühlschrank – Gas verbrannt um den Kälte / Wärmeprozess zu betreiben. Der Gesamtwirkungsgrade ist ähnlich. Nachteilig ist bei vielen Wärmepumpen, dass die eingesetzten Kältemittel (Fluor-Kohlenwasserstoffe) immer noch mehr oder weniger ozonschädlich sind.
Danach entspann sich eine lebhafte Diskussion sowohl zu technischen Detailfragen als auch zu Erfahrungen der Teilnehmenden und praktischen Tipps.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- auch kleine Maßnahmen können bereits große Wirkungen haben
- es ist wichtig die Einzelmaßnahmen aufeinander abzustimmen (z.B. keine neue Heizung ohne gleichzeitige Dämmung)
- nicht jeder (Heizungs-) Installateur verfügt über die Kenntnisse, die für eine optimale ökologisch sinnvolle Lösung notwendig sind
- es kann sich lohnen, ggf. einen Energieberater hinzuzuziehen
- um unser Energie-Einsparungsziel zu erreichen, müssten jährlich 2 % des Immobilienbestandes renoviert / saniert werden. Derzeit wird lediglich 1 % erreicht.
Aus dem Teilnehmerkreis wurde eine weitere Veranstaltung angeregt, die auf folgende Fragen weiter eingehen sollte:
- Was ist Öko-Strom und welche Anbieter gibt es?
- Was ist konkret bei Photovoltaik-Anlagen zu berücksichtigen?
- Können „Energiegenossenschaften“ ein Weg sein, gegenüber Energiekonzernen die Lage der Verbraucher zu stärken?
Der nächste Offene Abend findet am Montag, 25. April 2022, um 20:00 Uhr statt.
Das konkrete Thema steht aktuell noch nicht fest, wird aber hier auf der homepage, per individueller Einladung als auch über die örtliche Presse frühzeitig bekanntgegeben.
Da weiterhin online (Zoom) – bitte Anmeldungen bitte bis zum 23. April per E-Mail an
dornberg@gruene-bielefeld.de.